Das System der Samenpflanzen zeigt die Verwandtschaft der heute lebenden Samenpflanzen und gibt Hinweise auf die Abstammungslinien.
Das nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen neu gestaltete System des Botanischen Gartens Münster zeigt um die 46 Ordnungen, welche durch ca. 135 Familien mit ihren typischen Vertretern näher vorgestellt werden.
Die Größe der einzelnen Bereiche und Beete wurde den Artenzahlen der einzelnen Pflanzensippen nachempfunden.
Die Gesamtgestaltung des Pflanzensystems vermeidet den sonst oft gezeigten Stammbaum, da die heutigen noch lebenden Pflanzen nicht direkter Linie mit einander verwandt sind, sondern höchstens gemeinsame Vorfahren haben.
Neben den Nacktsamigen Pflanzen wie den Koniferen oder Palmfarnen bestimmen vor allem die Bedecktsamigen Pflanzen das Pflanzenkleid der Erde.
Die Nacktsamer produzieren ihre Samen in offenen Zapfen, die Bedecktsamer schützen den Samen durch Umhüllungen mittels ihrer Fruchtblätter.
Besonders die gemeinsame Entwicklung von Blütenpflanzen und Insekten (Co-Evolution) hat zu einer ungeheuren Artenvielfalt geführt.
Diese zu ordnen und die Abstammungsverhältnisse zu klären ist Ziel der Pflanzensystematik.
Abstammungslinien der Bedecktsamigen Pflanzen:
Die Wurzeln der ersten Blütenpflanzen bilden verwandtschaftlich isoliert stehende Pflanzen (Seerosen, Sternanis) sowie eine kleine Gruppe zweikeimblättriger Pflanzen, denen der einfache Bau ihres Holzes und der Besitz bestimmter Inhaltstoffe gemeinsam sind. Zu dieser Gruppe gehören neben Magnolien, Lorbeer, Pfeffer die Pfeifenwinden.
Aus den Vorfahren dieser Gruppe haben sich die beiden anderen großen Abstammungslinien entwickelt: die Einkeimblättrigen (Lilien, Palmen und Gräser) und den Großteil der Zweikeimblättrigen Pflanzen (Clematis, Nelken, Rosen und Astern).