Standortfaktoren

Pflanzen wachsen dann optimal, wenn ihre Ansprüche an den Wuchs Ort und sonstige Einflüsse berücksichtigt werden. Die Begriffe Wuchs Ort und Standort werden gern im gleichen Sinn verwendet. Dabei ist der Wuchs Ort der Platz, an dem die Pflanze wächst. Der Standort ist der Platz, an dem die Summe aller Faktoren und Einflüsse auf die Pflanze einwirken. Insbesondere sind damit die Klima- und Bodenfaktoren gemeint. Also Einflüsse die oberhalb und unterhalb der Pflanze liegen. Insbesondere können wir auf die Bodenverhältnisse Einfluss nehmen und sie ggf. ändern.

Ansprüche erfüllen

Keine Pflanze kann langfristig zufriedenstellend wachsen, wenn ihren Bedürfnissen nicht Rechnung getragen wird. Zwar gibt es auch Pflanzen, die Pflanzsünden kaum übelnehmen. Hochspezialisierte Arten wie Steppen- und Wüstenpflanzen, Moorbewohner, Hochgebirgspflanzen oder Gewächse südlicher Länder dagegen kümmern oder gehen ein. Das Etikett schwierig zu kultivierende Pflanze trifft sie dann ganz zu Unrecht. Wählt man solche Pflanzen trotzdem z. B. allein wegen des hübschen Aussehens aus, dann ist es nötig, den Wuchs Ort entsprechend anzupassen. Das kann bedeuten, dass das Substrat der Erde gewechselt werden sollte. Eine Bewässerungsanlage sollte installiert werden oder eine Schattierung muss angebracht werden. Ignoriert man die Standortansprüche, dann wird die Pflanze geschwächt und wird verstärkt anfällig für Krankheiten oder Schädlinge. Ein guter Standort ist also nur von Vorteil.

Licht und Schatten

Sonnig- halbschattig-schattig, diese Abstufungen genügen im Allgemeinen um die Lichtverhältnisse am Pflanzplatz zu charakterisieren. Die Einteilung kann noch weiter differenziert werden um den Ansprüchen gerecht zu werden.
*vollsonnig: mehr als ein heller Tag, direkte Sonneneinstrahlung
* absonnig: im Hausschatten oder an der Nordseite, bei offenem Himmel
* lichter Schatten: direkte Besonnung für wenige Stunden
*Halbschatten: mehr indirektes Licht, weniger direktes Licht und Sonne
*Vollschatten: zumeist unter Bäumen ohne direktes Sonnenlicht

Temperatur

Je nach geographischer Herkunft unserer Pflanzen haben diese unterschiedliche Temperaturbedürfnisse. Verschieden in ihren Ansprüchen sind nicht nur Pflanzen des Nordens oder des Südens, auch Gebirgs- oder Waldpflanzen haben unterschiedliche Vorlieben. Da unterscheidet man: Hitze liebende oder vertragende, Wärmeliebende, gemäßigt, Kühle liebende, kalte Plätze ertragend.
Wie die Empfindlichkeit von Gewächsen aus südlichen Ländern zeigt, hängt ihre Frosthärte teilweise von der Wärmebedürftigkeit ab:
*meist frosthart: in strengen Wintern Schäden an Knospen und Blättern
*mäßig frosthart: regelmäßig Schäden, Winterschutz empfehlenswert
*wenig frosthart: Schäden auch in milden Wintern, in strengen Wintern Ausfälle, Winterschutz
*frostempfindlich: jedes Jahr Schäden, nur im Weinbauklima verwendbar oder starker Winterschutz

Bodenfeuchtigkeit

Ohne Wasser kann keine Pflanze existieren. Die Ansprüche können, je nach Art, unterschiedlich sein. Einige zeigen diesbezüglich eine gewisse Duldsamkeit, aber nur in engen Grenzen. Pflanzen durchlässiger, trockener Standorte werden in Wasser stauenden, dichten Böden krank oder faulen. Feuchtigkeitsliebende Arten welken, wenn es zu trocken wird. Die Spannweite der Feuchtigkeitsbedürfnisse reicht von trocken-frisch-feucht-nass, bis zu überschwemmt.

Bodenansprüche

Die heutigen Gartenböden sind in der Regel gut mit Nährstoffen versorgt. Wichtiger als Düngen ist die Durchlässigkeit oder Lockerheit des Bodens. So kann Wasser und Luft besser an die Wurzeln gelangen. Der Humusbedarf wird durch gekaufte Gartenerde oder Kompost verbessert. Der Boden sollte locker sein. Zahlreiche Arten tolerieren nicht, wenn es zu Verdichtungen oder gar Schrumpfungen des Bodenvolumens kommt.
Je nach Korngröße und Wasserhaltungskraft unterscheidet man leichte und schwere Böden,
z. B. Sand, lehmiger Sand, sandiger Lehm, Lehm, Ton.
Etliche Stauden brauchen organische Stoffe, wie in Moor- und Humusböden.

Säuregrad des Bodens

Das Maß für den Säuregrad ist die ph-Werte-Skala. Sie bezeichnet die Konzentration von Wasserstoffionen im Boden. Je mehr Wasserstoffionen im Boden sind, desto saurer ist das Substrat. Die Skala reicht von stark sauer, schwach sauer (neutral), schwach alkalisch (d.h. kalkhaltig), alkalisch bis stark alkalisch. Die Kenntnis über den Säuregehalt des Bodens ist besonders bei Standortspezialisten wichtig. Sie reagieren empfindlich auf falsche Bodenbeschaffenheit.