Sigurd, ein Gartenfreund von mir, war mit seinem alten Hochbeet nicht mehr zufrieden. Ein achteckiges Hochbeet, in die Jahre gekommen, entsprach nicht mehr seinen gärtnerischen Ansprüchen. Mit kreativem Schaffensdrang stürzte er sich in die neue Aufgabe.
Das alte Hochbeet sollte durch ein neues, natürlich selbstgebautes, ersetzten werden.
Es wurde ein Plan gemacht. Wie groß sollte es werden? Was braucht man an Material? Es sollte aus Paletten-Holz entstehen. Diese großen Teile aneinander-gefügt, bestimmten mit wie groß das Hochbeet letztlich werden würde. Der neue Standort, ein Rasenstück im Garten, gleich neben dem Gewächshaus.
Die Recherche im Internet brachte den Kontakt zu einem Verkäufer, der die Paletten nach einer eigenen Lieferung übrighatte. Für kleines Geld erstanden, war auch der Transport bis zum eigenen Garten gesichert.
Zunächst wurde das Paletten-Holz mit Holzschutzmittel gestrichen. So wurde die Haltbarkeit, bei jedem Gartenwetter, deutlich erhöht. Der Boden auf dem zukünftigen Standplatz wurde geglättet. In den Boden wurden Platten bündig mit der Erde verlegt. So sollte das Hochbeet einen guten Stand haben und die Feuchtigkeit des Bodens hatte nicht direkten Kontakt mit dem Holz.
Eckwinkel aus Metall stabilisierten die ersten Paletten und markierten aufgestellt die beiden Enden des Hochbeetes. Die Länge der Paletten ausgemessen, legten die endgültige Länge fest. Jetzt konnte die Ausrichtung noch einmal nachjustiert werden, dann wurden auch die Paletten untereinander mit Metallplatten verbunden.
Das Innere des Hochbeetes wurde mit einer dicken, schwarzen Noppenfolie komplett ausgekleidet. Mit einem Tacker auf dem Holz befestigt, kann jetzt keine Erde, nach dem Auffüllen, durch die Ritzen austreten und das Holz ist auch vor Feuchtigkeit geschützt.
Der gesamte Boden des Hochbeetes wurde mit einem engmaschigen Drahtgeflecht ausgelegt und an den Seiten leicht hochgezogen und befestigt.
Jetzt ist das Beet für Wühlmäuse nicht mehr zugänglich.
Würde man die Bodenabdichtung auslassen, dann hätten in der besonderen Schichtung, mit unterschiedlichen Materialien, die Nager ein angenehmes und warmes Zuhause. Außerdem nach der Bepflanzung ein „all you can eat“ Service.
Sigurd hat im Verlauf des Beetes Metallstangen eingezogen. Außerhalb der Holzpaletten sind die Stangen mit einem Gewinde versehen und durch Schrauben gesichert. So kann er die Seitenwände auch nach der Befüllung so stabilisieren, dass das Gewicht der Beet-Füllung die Paletten nicht nach außen drückt. Außerdem wurden die Paletten umlaufend mit einem Abschlussbrett eingefasst. So bekommt das Beet ein einheitliches Aussehen und eine Ablage.
Ein Hochbeet sollte mit unterschiedlichen Materialien geschichtet werden. Grassoden können genauso, wie Holz in grober oder feinerer Form, eingeschichtet werden. Als letzte Schicht wird guter Humusboden in ausreichender Schichtdicke aufgebracht. Die Wurzeln sollen sich ja gut entwickeln können.
Es entsteht eine Verrottungs-Wärme, die den Boden erwärmt und ein ertragreiches Gärtnern möglich macht. Schon im zeitigen Frühjahr kann so, mit einer Folienabdeckung, die Ernte vorverlegt werden.
Außerhalb der Paletten ist noch so viel Platz, dass spezielle Pflanzschalen angebracht werden können. Hier lassen sich sehr schön Kräuter oder Erdbeeren
unterbringen. So haben es die Schnecken schwerer, Erdbeeren liegen nicht direkt auf dem Boden.
Es entstand ein tolles Hochbeet, mit einer angenehmen Arbeitshöhe und von beiden Seiten zugänglich.
A.MO