Gestaltungsgrundlagen

Das Ziel ist eine attraktive Gesamtkomposition. Es gibt viele Möglichkeiten Sommerblumen und Stauden in einem Beet miteinander zu kombinieren. Es erscheint nicht ganz so einfach, wenn man vor einer großen, leeren Fläche steht. Was wähle ich aus? Es wird so viel an schönen Pflanzen angeboten. Was könnte das Passende unter all den Arten und Sorten sein?

Gebt es da vielleicht „Spielregeln,“ an die ich mich halten könnte?

Lassen sie sich nicht von ersten Misserfolgen abschrecken.
Das Heer der Stauden wie der Sommerblumen lassen sich in bestimmte Kategorien einteilen. Es gibt z. B. Bodendecker- sowie Solitärstauden. Bei einer Anpflanzung bedient man sich dieser verschiedenen Gruppen und fügt sie, wie ein Puzzle, zusammen. Die Mischung führt dann letztlich zu einer schönen und vielfältigen Gesamtkomposition.

Solitärstauden

Diese Pflanzen stehen alleine, sie brauchen keine Partnerpflanze. Sie dienen als Blickfang, sie sind die Dominante und überragen die niederen Anpflanzungen. Man pflanzt sie freistehend so dass ihre Farbigkeit, ihre Gestalt, effektvoll zur Wirkung kommt und gut erkennbar ist. Als markanter Kontrast von belebten Flächen oder unbelebter Materie. Sie können das Licht- und Schattenspiel unterstreichen oder auch vor dem grünen, ruhigen Hintergrund einer Hecke oder Mauer stehen. Die Blütenfarbe sollte dann nicht die Farbe der Mauer haben. Die Größe sollte auf jedem Fall überragend sein. Solitärstauden finden sich in allen Pflanzengruppen, unter Gräsern z. B. das Chinaschilf, bei den Farnen der Königsfarn. Bei Zwiebeln und Knollen die Steppenkerze oder unter den normalen Blütenstauden der Wasserdost. Auch hochwüchsige Sommerblumen können als Solitärpflanze gewählt werden. Sie alle dürfen nicht schon nach kurzer Zeit, im Frühsommer, vergilben und ihre Blätter einziehen. Bis zum Herbst sollten sie durchhalten und Standfestigkeit mitbringen. Ein schöner Standort könnte z. B. sein, die Staude an den Teichrand zu setzen, wo die Spiegelung ihre Wirkung verdoppelt. Auch schön, im Winkel zwischen Terrasse und Gartenweg, zusammen mit einem Kunst- oder Deko-Objekt.

Das klassische Staudenbeet ist die herkömmliche Beet Bepflanzung und setzt sich aus mehreren Gliedern zusammen, die sich zu einem Bild vereinen.

Leitstauden

Die Aufgabe der Leitstauden ist es, den Blick des Betrachters durch die Bepflanzung zu lenken. Sie werden als erstes ausgesucht und gepflanzt. Die Leitstauden bilden das „Rückgrat“ eines Beetes und werden im Gegensatz zu den Solitärstauden in Gruppen gepflanzt. Je nach Abmessung der Pflanz-Fläche können Wiederholungen, als Einzelstücke, auch als kleine oder größere Gruppen oder gar in längeren Streifen verteilt werden. Blühende Wuchsform oder Textur sind tonangebend. Leitstauden bestimmen den Charakter der Pflanzung. Sie sollten größer als das Beiwerk sein und standfeste Horste aufbauen. Ein wucherndes Dickicht ist ungeeignet. Die besten Leitstauden findet man unter Spätsommer- und unter Herbst Blumen, die bis zum Herbst daher gut aussehen. In einem großflächigen Beet muss man sich nicht auf eine Art beschränken. Entweder mischt man z. B. rote und gelbe Sorten oder wählt für Früh- und Hochsommer, andere für den Herbst.

Begleitstauden

Begleitstauden ergänzen die Leitstauden nach Farbe, Form oder Textur. Grundsätzlich müssen sie kleiner als die Leitstauden sein. Wenn möglich sollten sie eine andere Textur oder Kontur aufweisen um kontrastreich zu wirken. Sie können auch im gleichen Farbspektrum sein, sollten sie Ton in Ton gestalten wollen.
Man unterscheidet vier Kategorien von Begleitstauden.

Vorläufer, die zeitlich vor den Leitstauden blühen. Gleichzeitige, deren Blütenentwicklung zeitgleich, parallel verläuft. Nachzügler, die den Schlusspunkt im Blütenreigen setzt. Neutrale, die allein durch Wuchs und Belaubung wirken. Begleitstauden werden vor, zwischen und auch hinter den Leitstauden platziert. Die Wuchsform sollte niedrige bis mittelhohe Horste sein.

Flächenpflanzen

Sollte noch Platz für weiteres Grün sein, dann wird die dritte Kategorie, die niedrigen Pflanzen, dazu gesetzt. Mit ihnen füllt man die Fläche auf. Dazu eignen sich z. B. niedrige Astern, Storchschnabel-Sorten oder niedrige Astilben. Im Schatten Beet könnten es dann niedrige Farne oder klein bleibende Gräser sein. Auch sind in Farbe, Form und Textur auf das Thema Leitstauden abzustimmen. Sie werden alle bevorzugt im Vorder- oder in den Mittelgrund des Beetes gepflanzt.

Füllpflanzen

Schließlich werden noch kurzlebige Füllpflanzen eingefügt. Sie sollten mit ihren Sämlingen zwischen den Stauden aufgehen und durch die Pflanzung wandern. Geeignet dafür wären Kronen-Lichtnelke, Purpur-Leinkraut, Stockrosen oder auch Akelei. Es ist gleichgültig, wo sie zwischen die anderen Varianten gepflanzt werden oder sich ihren Platz selbst gesucht haben.

Zwiebelblumen gelten als Beet Stauden und Hochzuchten. Man pflanzt sie zwischen die Leit- und Begleitstauden. Ihr abblühendes Laub wird dann von dem aufwachsenden Begleitgrün verdeckt.