Gartentipps für den Monat Juni

Bauernregel: Soll Feld und Garten wohl gedeihn, braucht`s im JUNI Sonnenschein.

Ziergarten:

Im Juni blüht die Natur mit aller Kraft auf, Sonnenstrahlen wärmen den Boden, Sitzplätze im Garten werden zu begehrten Oasen um den Garten zu genießen und um Insekten bei ihrem Treiben zu beobachten.

Den betörenden Duft der Rosenblüten kann man hier förmlich erahnen.

Bienen, Hummeln und andere Insekten nutzen die Blütenpracht im Juni und sammeln Pollen für ihre Nachkommen und Nektar für den eigenen Bedarf.  Hier tummeln sie sich auf der Glockenblume, dem blühenden Schnittlauch, der Ringelblume, der Scabiose, der Flockenblume und auf dem Storchenschnabel.  

Beeindruckend sind die großen wunderschönen Blüten des mehrjährigen, winterharten Gartenmohns, auch als Türkischer Mohn (Papaver orientale) bekannt, da die Urform dieser Staude im 17. Jahrhundert aus Ostanatolien mitgebracht wurde. Die Pflanze liebt einen sonnigen Standort und kommt mit ihrer Pfahlwurzel auch auf trockenen Böden zurecht. Sie ist pflegeleicht und unverwüstlich, sollte nicht zu eng gepflanzt werden –  auch Gartenanfänger lieben sie. Allerdings zieht sie die Blätter nach der Blüte im Sommer ein, so dass man sie möglichst in der zweiten Reihe eines Staudenbeetes plazieren sollte, so dass die Lücken im Vordergrund mit anderen Stauden, wie z. B. Lavendel, Frauenmantel oder Zierlauch gefüllt werden können.

Weniger oft findet man in den Gärten den weißblütigen orientalischen Mohn (Sorte „Royal Wedding“) mit seinen wirkungsvollen rein weißen Blüten.

Mit ihren interessanten Formen hinterlassen nicht nur die Samenstände der Mohnkapseln ein eindrucksvolles Bild, auch Küchenschelle und Allium giganteum bieten später noch etwas fürs Auge.

Im Juni wechseln einjährige Frühjahrsblüher zu den Sommerblumen. Gerade jetzt sind es neben den oben vorgestellten Pflanzen noch andere sommerliche Blühstauden wie Pfingstrosen, Taglilien, Rittersporn, Schwertlilien, Fingerhut, Iris, Ziersalbei, Lavendel, Katzenminze und Eisenhut, welche die Blicke auf sich ziehen.

Bereits im Juni blüht auch die Akeleiblättrige Wiesenraute (Thalictrum aquilegiifolium), die Akelei ähnliches Blatt aufweist und als robuste, einheimische Wildstaude gerne in naturnahen Pflanzungen verwendet wird.  Sie liebt einen kalkhaltigen Boden, humus- und nährstoffreich und bevorzugt einen halbschattigen Standort – auch an Teichrändern fühlt sie sich wohl.

Taglilien (Hemerocallis) stammen ursprünglich aus Ostasien, wo sie auf Wiesen und nährstoffreichen Böden wachsen. Sie sind recht anspruchslos und pflegeleicht und bevorzugen einen sonnigen bis halbschattigen Standort.

Der Name deutet darauf hin, dass sich jede Blüte nur einen Tag öffnet, bevor sie verwelkt. Dafür bilden sie aber über mehrere Wochen immer wieder neue zahlreiche Blüten. Gerade im Frühsommer ab Ende Mai – in einer Zeit, wo viele Frühjahrsstauden nicht mehr so attraktiv sind – und die Sommerblumen ihre Vollblüte noch nicht erreicht haben – entfalten die Taglilien in unzähligen Farbvariationen ihre Blüten, in Rot, Orange, Gelb, Weiß oder mehrfarbig.  Auch unterscheidet man zwischen Großblumigen, Kleinblumigen, Miniaturblütigen, Spinnenförmigen, Gefüllten und Einfachen Blüten. Wildarten mit ihrem schmalen, dekorativen Blättern sind zusätzlich perfekt für naturnahe Pflanzungen.

Im Mai/Juni ist auch der Blühbeginn vieler Waldreben (Clematis) – sie wurden schon in der Mai Ausgabe näher beschrieben. 

In dem Sommermonat Juni beginnt für den Rosenliebhaber die schönste Zeit.

Sie gilt als die Königin der Blumen, aber benötigt auch eine besondere Pflege.

Die wichtigsten Rosengruppen basieren auf den unterschiedlichen Wuchsformen wie Strauchrosen, Beetrosen, Zwergrosen, Edelrosen, Bodendeckerrosen und Kletterrosen. Sie dienen als Orientierungshilfe und geben einen Hinweis, welche Gestaltungsmöglichkeiten es mit welcher Sorte gibt, denn inzwischen sind über 30.000 verschiedene Rosensorten im Handel.

Grundsätzlich wird zwischen Wildrosen und Kulturrosen unterschieden. Wildrosen haben keine gefüllten Blüten und bilden Hagebutten. Sie bieten Bienen und Hummeln ausreichend Nahrung.

Bei den Kletterrosen unterscheidet man Ramblerrosen und Kletterrosen.

Rambler haben meist lange, biegsame Triebe und eignen sich für den Wuchs an Bäumen, Pergolen, Rosenbögen oder anderen Kletterhilfen, im Allgemeinen sind sie robust und gesund, blühen aber nur einmal im Jahr. Geschnitten werden nur alte, zum Beispiel mehr als fünfjährige Triebe, im März unten am Bodenansatz.

Beim Kauf sollte man – nicht nur bei dieser Rosengruppe – auf das Qualitätszeichen ADR (= Allgemeine Deutsche Rosenneuheitsprüfung) achten – dabei handelt es sich um ausgezeichnete, robuste und widerstandsfähige Sorten. Setzt man neue Rambler Pflanzen, dann sollten alle Triebe bis auf 40 cm zurückgeschnitten werden.

Die Kletterrosen dagegen besitzen meist große Blüten, der Wuchs ist steifer und stark aufrecht, sie blühen öfters im Jahr.

Einfache und halbgefüllte Rosenblüten bereiten doppelt Freude – sie sind schön für das Auge und gleichzeitig wertvoll für Bienen und Hummeln.

Es gibt auch hier die verschiedensten Sorten – sei es als Rambler, als Strauchrose, als Bodendeckerrose, als Wildrose, als Kletterrose oder als Kleinstrauchrose.

Für alle Rosen gilt: sie benötigen einen sonnigen und luftigen Standort, der Boden sollte wasserdurchlässig, tiefgründig, humos und lehmig-sandig sein.

Bei der Rosenpflege im Juni sollten wilde Triebe aus dem Boden gründlich entfernt werden. Wässern sollte nur in den frühen Morgenstunden und am besten direkt im Wurzelbereich stattfinden, damit die Blätter nicht in der prallen Sonne verbrennen.

Neben dem regelmäßigen Entfernen verblühten Flors  dienen ein optimaler Standort und Düngergaben zur rechten Zeit dem Vermeiden der typischen Rosenkrankheiten, wie Rost, Mehltau und Sternrußtau. Eine weitere Düngergabe im Juni fördert die Blütenbildung.

Bei gefüllten Rosen sind die Staubgefäße der Blüte zu Blütenblätter umgewandelt. Das sieht zwar auch wunderschön aus, Insekten finden hier aber keine Nahrung.

Die Blütezeit vieler Zierpflanzen kann man verlängern, wenn man regelmäßig verwelkte Blüten entfernt. Dies gilt – neben Rosen – auch für viele Balkonblumen, Stauden und Kübelpflanzen.

Durch einen Rückschnitt direkt nach der Blüte, kann man bei Arten wie Rittersporn, Katzenminze oder Ziersalbei eine zweite Blüte im Herbst anregen.

Abgeblühte Polsterstauden z. B. Blaukissen sollte man jetzt stutzen.

Auch an Rhododendren sollte Verblühtes jetzt entfernt und auf Schädlinge untersucht werden.

Ebenso beim Flieder – hier kann man oberhalb eines Blattpaares einen Rückschnitt vornehmen.

Und an Sträuchern und Hecken wird nun der Formschnitt vorgenommen.

Wer noch selbst aussäen möchte: Anfang Juni ist gerade noch der passende Zeitpunkt um einjährige Sommerblumen wie Kapuzinerkresse, Wicken, Ringelblumen, Schmuckkörbchen, Zinnien oder Sonnenblumen entweder direkt ins Beet zu säen oder auszupflanzen.

Und wer im nächsten Jahr selbst gezogene zweijährige Zierpflanzen von Stiefmütterchen, Vergissmeinicht, Goldlack, Fingerhut, Stockrosen und Islandmohn anbauen möchte, der sollte diese im Juni aussäen.

Stecklinge von Geranien und Buchs kann man schneiden und vermehren.

Rasen:

Der Rasen wird jetzt ein zweites Mal gedüngt. Die beste Zeit hierfür ist Mitte des Monats.

Bestehende Flächen sollten regelmäßig gemäht werden, wobei man beim sogenannten Mulchmähen das Gras liegen lassen kann – so wird Feuchtigkeit im Boden gelassen und der Rasen auf diese Weise auch gleichzeitig gedüngt. Der Mähvorgang sollte auf bewölkte Tage gelegt werden – aber nicht bei zu viel Nässe, sonst verklebt das Schnittgut und wird nur unvollständig erfasst.

Gemüse – und Kräutergarten:

In Hochbeeten kann man allerlei anbauen. Die ersten Salate und Radieschen sind bereits geerntet und Pflücksalate, Rucola, Möhren, Wurzelpetersilie, Rote Beete, Lauchzwiebeln, Buschbohnen, Radies und Rettich kann man dort – ebenso wie direkt in Grundbeete – noch aussäen.

Auch verschiedene Jungpflanzen von Salatsorten, Kohle, Porree, Stangensellerie und Knollenfenchel kann man noch ausbringen, ebenso Tomaten, Zucchini, Gurken, Paprika und Chili. 

Als Schutz gegen Schnecken werden diese wiederverwertbaren Hütchen angeboten.

Und wer jetzt noch Kürbis aussäen möchte, der kann das direkt in den Boden tun. Gesäte Pflanzen wurzeln tiefer als vorgezogene Pflanzen. Wenn man den Samen vorher einen halben Tag in warmes Wasser legt, wird der Keimvorgang beschleunigt.

Tomaten bilden in den Blattachseln sogenannte Geiztriebe, die regelmäßig ausgebrochen werden müssen. Die Pflanzen befinden sich jetzt in der Wuchsphase und in der Fruchtbildung und sollten regelmäßig gedüngt und gewässert werden.

Eine  Plane oder ein Tomatenhaus verhindert, dass die Pflanzen bei Regen nass werden und mit Kraut- und Braunfäule befallen werden.

Auch Salatgurken sollte man regelmäßig ausdünnen damit ein kräftiger Mitteltrieb gebildet werden kann. Ähnliches gilt für Paprika und Chili, hier entfernt man die erste – sogenannte – Königsblüte.

Der 24. Juni (Johanni) ist der Stichtag für die letzte Rhabarber- und Spargelernte.

Die Auswahl an Kräutern ist riesengroß. Man kann sie idealerweise in einer Kräuterspirale, einem Hochbeet oder in einem mediterranem Topfgarten wachsen lassen.

Aber auch im Steingarten wirken der teppichartige Thymian und das Bergbohnenkraut besonders attraktiv mit ihren dunkelgrünen Blättern und rosafarbenen Lippenblüten. Ein duftender Teppich mit Geschmack – an sonnigem Standort blühen sie besonders üppig und ziehen zahllose Bienen an.

Sogenannte Halbsträucher wie Rosmarin, Lavendel und Salbei sollten regelmäßig vorsichtig beschnitten werden. So verholzen sie weniger, bleiben kompakt und treiben wieder kräftig aus.

Aber auch andere Kräuter wie Pfefferminze oder Basilikum kann man knapp über einem Blattansatz zurückschneiden oder auskneifen, um einen neuen Austrieb zu bekommen. Gerade bei dem Anbau von Kräutern sind die Standortbedingungen besonders wichtig für eine optimale Entwicklung. 

Obstgarten:

Juni ist Erdbeerzeit – die Beete sollten weiterhin mit Stroh o.ä. gemulcht werden, damit die Früchte nicht faulen und vor Schneckenbefall geschützt sind. Immertragende Erdbeersorten benötigen jetzt regelmäßige Nährstoffgaben.

Auch noch zu diesem Zeitpunkt sollte man den Bereich um die Obstbäume frei halten und durch das Auftragen von organischem Material – wie z.B. frischen Rasenschnitt – Unkrautwuchs verhindern und Bodenfeuchte zu fördern.

Bei Trockenheit wird zusätzliches Wässern empfohlen, da gerade in dieser Zeit der Fruchtausbildung ausreichend Wasser benötigt wird.

Bei Äpfel-und Birnbäumen (insbesondere bei Spalierobst) kann man im Juni oder Juli zu viel üppige Blattmasse und weiche Wasserschosser zu entfernen. Seitlich wachsende junge Triebe sollten bis auf vier Blätter zurück geschnitten werden, aus den Blattachseln bilden sich neue Fruchttriebe, von denen dann einer, höchstens zwei erhalten bleiben.

Sonstiges:

Regelmäßiges wässern ist eine Selbstverständlichkeit. Auch anspruchslose Pflanzen benötigen an sonnigen Tagen eine Extraportion davon – am besten früh morgens oder abends.

Im Juni ist die Gefahr durch Krankheiten und Schädlinge besonders hoch. Blätter sollten auf der Vorder-und Rückseite besonders sorgfältig kontrolliert werden, damit man rechtzeitig reagieren kann.

Natürliche Schädlingsbekämpfer können u.a. durch das Aufhängen von Insektenhotels, Meisenkästen oder durch entsprechende Pflanzen angelockt werden.

Falls Sie ein Gewächshaus besitzen, sollte es an heißen Tagen durch ausreichendes Lüften und – bei Bedarf – durch das Anbringen eines Schattiernetzes vor Überhitzung geschützt werden.

Die Pflege der Beete u.a. durch regelmäßiges Entfernen von Unkräutern ist weiterhin angesagt.

Wer einen Teich im Garten hat, sollte regelmäßig den Wasserstand kontrollieren und an heißen Tagen Wasser nachfüllen, wenn der Wasserstand um einige Zentimeter gesunken ist. Auch die Pflanzen um den Teich sollten an heißen Tagen möglichst täglich gewässert werden.

Neben dem Füttern der Fische und der Pflege der Pflanzen sollte man seinen Teich täglich beobachten. Im Juni sind die Fische richtig aktiv und brauchen entsprechend Futter. Allerdings nicht zu viel, denn wird dieses nicht aufgefressen, fördert es durch den erhöhten Nährstoffeintrag die Algen- und Schlammbildung. Auf Grund von steigenden Temperaturen im Juni können sich die Algen rasanter vermehren, man sollte diese dann möglichst täglich mit einem Kescher oder der Algenbürste entfernen. Bei starkem Befall kann man auch einen biologischen Algenvernichter verwenden.

Die Krönung eines jeden Teichs sind die Seerosen. Sie bereichern mit ihren wunderschönen Blüten jedes Gewässer.

I.W.