Gartentipps für den Monat Juli

  Bauernregel: Juli schön und klar, gibt ein gutes Bauernjahr.

Ziergarten:

Es ist Hochsommer! Bunte einjährige Sommerblumen und Schmuckstauden sind eine Augenweide und locken zahlreiche Insekten an.

Die robusten Taglilien (Hemerocallis) sind alte Bauerngartenpflanzen, gehören zu den dankbarsten Blütenstauden und blühen ab Juni fast den ganzen Sommer über. Mit ihren leuchtenden Farben machen sie sowohl in der Sonne als auch im Halbschatten eine gute Figur. Die Ansprüche an den Boden sind nicht besonders hoch, ein normaler Gartenboden, nicht zu trocken, reicht, um immer wieder neue Blütenknospen zu bilden. Möchte man die Taglilien umsetzen, so ist der beste Zeitpunkt im Frühjahr vor dem Austrieb oder nach der Blüte im Frühherbst.

Ebenfalls zu den ausdauernden und robusten Sommerblühern gehören die Malven- Arten, von denen etwa fünfundzwanzig  Arten weltweit verbreitet sind, einige sind mehrjährig, andere nur ein- und zweijährig. Zu ihnen gehören z.B. die Stockrosen, die Wilde Malve, Mauretanische Malve, Präriemalve, Moschusmalve, Bechermalven, Schönmalven u. a. Alle bevorzugen sonnige Standorte, wachsen aber auch in halbschattigen Lagen. Der Boden sollte durchlässig und nährstoffreich sein, eine Gabe Kompost im Frühjahr reicht aus.

Mit ihren attraktiven Blüten bringen sie viel Farbe in die Beete und ziehen sie viele Insekten an.

Die violetten Blüten des Patagonischen Eisenkrauts (Verbena bonariensis)  leuchten von Juli bis in den Herbst.  Es handelt sich zwar um eine mehrjährige Pflanze, sie ist in unseren Breiten allerdings nicht hundertprozentig winterhart, erhält sich aber oft durch Selbstaussaat. Die hohe Variante wächst etwas staksig und wird bis zu zwei Meter hoch.

Eine echte Bereicherung für kleinere Gärten ist aber die niedrige, kompakte Variante, die unermüdlich blüht und selbst in einem Jahr wie diesem in meinem Garten den Schnecken nicht schmeckte!

Die Zierlauch- Hybride (Allium senescens/Millenium) gehört ebenfalls zu den „ Gewinnern“, keine Schnecke konnte meiner Pflanze bisher etwas anhaben. Das blau-violette Farbenmeer bezaubert ab Juli den ganzen Sommer über und wird von Bienen und Schmetterlingen rege besucht. Diese großartige Züchtung verträgt sehr gut die Trockenheit und ist absolut winterhart.

Auch das winterharte und ausgesprochen langlebige Nadelblättrige Mädchenauge (Coreopsis verticillata) , wurde bisher von den Schnecken nicht befallen!

Es ist vom Wuchs her kompakt, in der Regel nicht höher als 30 cm und zeigt eine große Trockenheitstoleranz.

Dagegen wurde mein Großblütiges Mädchenauge (Coreopsis grandiflora) über Nacht nahezu komplett von Schnecken vernichtet (rechts eine „ frische“ Pflanze).

Die Gattung der Mädchenaugen umfasst 115 Arten, ursprünglich stammen sie aus Nord – und Südamerika, die meisten Sorten sind oft kurzlebig oder auch einjährig. Sie mögen einen sonnigen Standort  mit lockerem, humosem Boden ohne Staunässe und gehören zu den beliebtesten Dauerblühern im Garten.  

Sie gehören, ebenfalls wie die folgenden Pflanzen zur Familie der Korbblütler (Asteraceae). Der körbchenartige Blütenstand mit auffälligen Zungenblüten und unscheinbaren Röhrenblüten gab der Familie ihren Namen.

Die Staudensonnenblume zeigt große goldgelbe Strahlenblüten und gehört ebenfalls zur Familie der Korbblütler (Asteraceae). Zu dieser Pflanzenfamiliegehören etwa 24.000 Arten weltweit. Es sind meist krautig wachsende Arten oder Stauden. Neben bekannten Arten wie Dahlien, Cosmeen, Astern, Zinnien, Margeriten, Sonnenblumen und viele anderen bekannten Blumen, gehört auch die Ringelblume (Calendula officinalis) zu dieser großen Familie.

Die einjährige Sonnenblume (Helianthus annuus) verkörpert wie kaum eine andere Blume den Sommer! Die Eigenart der Pflanze, sich dem Sonnenlicht zuzuwenden, nennt man Heliotropismus. An sonnigen Tagen verfolgt die Knospe die Sonne von Ost nach West, während sie sich nachts oder in der Morgendämmerung nach Osten zurückdreht.

Durch das Ausschneiden verblühter Rispen bzw. Blüten kann man die Blütezeit verschiedener Stauden – wie z.B.  Sonnenauge und Phlox verlängern. Sie gehören zu den schönsten Blütenstauden des Monats Juli.

In den letzten Jahren wurden die pflegeleichten Prachtkerzen (Gaura lindheimeri) recht populär. Es handelt sich um eine dauerblühende Sommerstaude aus dem südlichen Nordamerika, die einen sonnigen Standort bevorzugt, allerdings nicht immer den Winter übersteht. Hier empfiehlt sich ein Winterschutz mit Laub oder Reisig.  Jede kleine Einzelblüte verblüht innerhalb eines Tages, aber es werden permanent bis in den Herbst hinein neue Blütenstiele gebildet. Sie werden je nach Sorte bis zu 150 Zentimeter hoch.

Die Rispenhortensie (Hydrangea paniculata)bildet im Sommer große Blütenbälle und kommt mit kürzeren Trockenperioden besser zurecht als die Bauernhortensie. Die Blüten erscheinen ab Juni/Juli, sie setzen sich aus vielen sterilen Einzelblüten zusammen.

Der Sommerflieder (Buddleja) wird auch zu Recht Schmetterlingsflieder genannt und ist eine weit verbreitete Gehölzgattung, welche aber nicht mit unserem echten Flieder verwandt ist. Es gibt weltweit etwa 100 Arten, die vorwiegend an sonnigen, mageren und trockenen Standorten wachsen. Die großen länglichen Blütenrispen stehen an den Enden der diesjährigen Haupt- und Seitentriebe. Sie öffnen sich ab Juli in rosaroten, dunkelvioletten, lila, bläulichen und weißen Farben. Weniger bekannt ist ein gelb blühender Sommerflieder, eine Gartenhybride. Schmetterlinge wie das Pfauenauge und der kleine Fuchs werden von den nektarreichen, duftenden Blüten magisch angezogen. Wenn man beim Sommerflieder immer wieder Verblühtes abschneidet, kann er bis zum ersten Frost blühen.

Bei all den herrlichen im Sommer blühenden Stauden und Sträuchern sollte man aber nicht die einjährigen Sommerblumen vergessen, die sich hervorragend als Ergänzung in Beeten zwischen Stauden und Sträuchern eignen, als Randpflanzen entlang der Beete, auch um den Gemüsegarten herum, als Kletterpflanzen oder als Schnittblumen. Die Vielfalt der Sämereien ist hier unendlich von A wie Astern bis Z wie Zinnien.

Jetzt ist noch der richtige Zeitpunkt um bei bestimmten Stauden wie Frauenmantel, Katzenminze, Salbei, Rittersporn und Storchschnabel durch einen bodennahen Rückschnitt eine zweite – wenn auch meistens schwächere –  Blüte zu fördern.

Durch Auslichtung können Ziersträucher jetzt wieder kräftig und gleichmäßig durchwachsen.

Im Juni/Juli ist auch ein guter Zeitpunkt die Hecke zu schneiden.

Rosen kann man jetzt zum letzten Mal düngen und danach gut wässern

Falls der Buchsbaum noch „ überlebt“ hat, kann man ihn bis Anfang Juli noch beschneiden, grundsätzlich bei bedecktem Himmel, da sonst die jungen Blätter verbrennen.

Wer im nächsten Jahr selbst gezogene zweijährige Zierpflanzen von Stiefmütterchen, Vergissmeinnicht, Goldlack, Fingerhut, Stockrosen und Islandmohn anbauen möchte, der sollte diese im Juni ausgesät haben und jetzt vereinzeln.

Balkonpflanzen wie Pelargonien, Kleingehölze sowie einige Stauden wie Ziersalbei, Katzenminze, Schleierkraut  und Herbstastern kann man jetzt durch halbreife Stecklinge vermehren.

Balkon- und Kübelpflanzen brauchen noch regelmäßige Düngergaben.

Großblütige Zierpflanzen wie z.B. Dahlien sollten mit Pflanzenstützen stabilisiert werden, da sie unter dem Gewicht der Blüten leicht abknicken. 

Rasen:

Im Juli kommt es oft zu längeren Trockenperioden. Wenn man den Garten wässern will, dann sollte man bei Trockenheit die richtige Strategie wählen: einmal richtig wässern – und dann einige Tage nicht mehr.

Es gilt die Faustregel: 20 Liter Wasser (20 mm) pro Quadratmeter ein – bis zweimal wöchentlich.

Nie den Garten unter direkter Sonneneinstrahlung bewässern – es besteht die Gefahr der Verbrennung. Am besten morgens gießen, wenn es noch etwas kühler ist, dann verdunstet weniger Gießwasser und die Pflanzen sind tagsüber gut mit Wasser versorgt.

Gemüse- Kräutergarten:

Die letzten Bohnen und Möhren – Sorten mit kurzer Kulturzeit – kann man jetzt noch aussäen.

Ebenso Herbst- und Wintersorten von Kohlrabi.

Am Monatsende kann man noch  Brokkoli, Porree, Kohlrabi und Knollenfenchel pflanzen.

Bei Feldsalat sollte man bei der Aussaat auf die Wahl der richtigen Sorten achten, je nachdem ob man im Herbst oder im Winter ernten möchte.

Petersilie mag einen halbschattigen Standort bei nicht zu kühlen Temperaturen.

Tomaten, Gurken und Zucchini sollten nun regelmäßig geerntet werden.

Tomaten bilden in den Blattachseln sogenannte Geiztriebe, die regelmäßig ausgebrochen werden sollten. Um Schimmel und Kraut- und Braunfäule vorzubeugen, sollte man welke Blätter entfernen bzw. die unteren Blätter an den Tomatenpflanzen abschneiden.

Eine gleichmäßige Wasserversorgung ist Pflicht für die Fruchtbildung. Gießstress, Nahrungsmangel und ständig feuchte Blätter erhöhen das Krankheitsrisiko. Ein Tomatenhaus oder eine Plane verhindert, dass die Pflanzen bei Regen nass werden und  mit Kraut-und Braunfäule befallen werden.

Inzwischen gibt es neben den üblichen Formen und Farben auch ein riesiges Angebot an Sonderformen und Farben.

Der Juli ist Erntezeit:  Gemüse – wie z. B. Salate – sollte man vorzugsweise am frühen Morgen ernten.

Zum Schutz vor Schnecken werden u.a. vom Handel diese „ Kragen“ für die Jungpflanzen angeboten.

Aber auch so kann man dieses „Problem“ umgehen………

Kräuter kann man jetzt kurz vor der Blüte ernten und zum Trocknen aufhängen.

Eine Ausnahme bilden Thymian und Oregano, diese entfalten ihr volles Aroma wenn die Dolden bereits aufgeblüht sind. Da die Blüten vieler Kräuter bei Bienen äußerst beliebt sind, sollte man keinen Radikalschnitt vornehmen.

Obstgarten:

Jetzt reifen neben Erdbeeren Beerensträucher wie Himbeeren, Heidelbeeren und Johannisbeeren. Auch zu diesem Zeitpunkt sollte man den Bereich um diese, ebenso wie den der Obstbäume, weiterhin frei halten und durch das Auftragen von organischem Material – wie z.B. frischen Rasenschnitt – Unkrautwuchs verhindern und Bodenfeuchte fördern.

Johannisbeeren und Stachelbeeren sollten jetzt nach der Ernte zurückgeschnitten werden, das sichert den Ertrag für das nächste Jahr.  

Sonstiges:

Unkraut jäten, hacken, offene Beetflächen mulchen und zurückschneiden – das sind neben dem unbedingt notwendigem Wässern die Hauptarbeiten im Monat Juli.

Schädlinge wie Blattläuse und Co. sollte man im Auge behalten.

Falls Sie ein Gewächshaus besitzen, sollte es an heißen Tagen durch ausreichendes Lüften und – bei Bedarf – durch das Anbringen eines Schattiernetzes vor Überhitzung geschützt werden.

Eine Wasserstelle hilft Vögeln und Insekten im Sommer.

Mindestens eine Ecke „Wildnis“ im Garten für den Unterschlupf von Insekten, Käfern, Wildbienen, Schmetterlingen etc. zulassen.

Natürliche Schädlingsbekämpfer können u.a. durch das Aufhängen von Insektenhotels, Meisenkästen oder durch entsprechende Pflanzen angelockt werden.

Wer einen Komposthaufen besitzt sollte ihn jetzt umsetzen, damit die Erde im nächsten Frühjahr reif ist.

Wer einen Teich im Garten hat, sollte regelmäßig den Wasserstand und die Sauberkeit des Wassers kontrollieren.

Bei starker Sonneneinstrahlung und hohen Temperaturen können sich Algen im Gartenteich explosionsartig vermehren.

Der Grund ist meistens ein Überangebot an Nährstoffen. Wasserspiele und Bachläufe sorgen für eine zusätzliche Belüftung und wirken so der Algenbildung entgegen. Wenn die grüne Plage bereits Überhandgenommen hat, hilft meist nur noch das regelmäßige Abfischen mit einem Kescher. 

I.W.