Gartentipps für den Monat Februar

Bauernregel: Ist der Februar trocken und kalt, kommt im Frühjahr die Hitze bald.

Ziergarten:

Im Februar gibt es noch nicht so viele blühende Pflanzen – umso mehr freut man sich über die ersten Frühjahrsboten in den Beeten, wie Schneeglöckchen, Krokusse und Winterlinge. Sie gehören zu den ersten wertvollen Nahrungsquellen im Jahr für Bienen und Insekten.   

Die Winterlinge (Eranthis hyemalis) gehören zu den Hahnenfußgewächsen und bringen mit ihren leuchtend gelben Blüten schöne Farbtupfer unter laubabwerfenden Gehölzen. Sie können sich in Massen vermehren – solange man sie in Ruhe lässt! Dies ist ganz wichtig, die Knollen liegen relativ flach unter der Erde und können leicht verletzt werden.

Vorwiegend vermehren sich die Winterlinge zwischen Ende März und Anfang Mai selbst durch Samen, aber einzelne Pflanzen kann man nach der Blüte auch aus ihrem Horst ausstechen und sofort anschließend an anderer Stelle neu pflanzen und angießen. Sie sind unkompliziert und lieben einen sonnigen bis halbschattigen Standort mit lockerem, humosem Boden. Nach der Blüte freuen sie sich über eine einmalige Düngergabe.

Krokusse sind seit Jahrhunderten beliebte halbwinterharte bis winterharte Pflanzen. Die Vegetationsperiode der vielen, an die hundert Arten und Sorten reicht vom Herbst bis zum späten Frühjahr, allerdings beginnt die Mehrzahl zum Ende des Winters zu blühen.

Bei uns werden hauptsächlich drei große Gruppen  kultiviert, neben dem großblütigen Frühjahrskrokus, gehören frühblühende, etwas zierlichere Botanische Krokusse dazu, sowie die Gruppe der Herbstkrokusse. Sie benötigen so gut wie keine Pflege und blühen jedes Jahr zuverlässig, egal ob im Vorgarten oder auch in Rasenflächen. Hier ist es wichtig, das Laub so lange stehen zu lassen, bis es verwelkt ist – und am besten drum herum zu mähen.

Zu den herbstblühenden Krokussen gehört u. a. auch der Safrankrokus, aus deren Staubblättern der kostbare Farbstoff Safran gewonnen wird.

Die ebenfalls im Herbst blühende, giftige Herbstzeitlose (Colchicum autumnale) sieht dem Krokus recht ähnlich, ist relativ unscheinbar und blüht in Lila- und Rosatönen.

                               Ende Februar kann man noch weitere Vertreter der frühen Bodendecker – oft als Unterpflanzung von Gehölzen – entdecken, das zweiblättrige Blausternchen (Scilla bifolia) – blau und rosa blühend – welches vom etwas später blühenden sibirischen Blausternchen  (Scilla sibirica) abgelöst wird. Es ist – wie der Name schon sagt – vorwiegend blau blühend, es gibt aber auch weiße Sorten.

Vom Schneeglanz oder auch Sternhyazinthe genannt (Chionodoxa) gibt es pastellartig blühende Arten mit weißer Mitte, aquamarinblühende und rosa blühende Arten bzw. Sorten.

Diese Zwiebelblumen können sich ebenfalls durch Brutzwiebeln und Samen vermehren und ausbreiten.

Seltener findet man in Gärten im Februar / März die ersten blauen Blüten der Zwerg Iris ( (Iris reticula). Sie gehören mit ihren Farbtupfern mit zu den ersten Frühblühern, unabhängig vom Standort im Beet oder in Töpfen oder Kübeln. Sagt ihnen der sonnige bis halbschattige Standort zu, verwildern sie leicht, aber auch hier gilt – ungestört wachsen lassen, bis die Blätter im späten Frühjahr einziehen.  

Im Handel werden jetzt einjährige Primeln (Primula= die Erste) angeboten, die nicht so winterhart sind und bei Frost erfrieren. Erst wenn es draußen nicht mehr als drei Grad minus ist, dürfen sie nach draußen.

Aber vorher kann man sich an den leuchtenden bunten Farben auf dem Balkon, der Terrasse, im Wintergarten oder in einem unbeheizten Raum erfreuen, denn Wärme mögen sie nicht und sie sind nur für kurze Zeit als Zimmerpflanze geeignet. Auch verregnen sie draußen schnell und freuen sich über einen geschützten Standort.

Es gibt übrigens kurzgrifflige und langgrifflige Primel Pflanzen! Man nennt das Heterostylie. Was heißt das? Man versteht darunter das Vorkommen unterschiedlicher Blütentypen einer Art. Schaut man auf eine Primelblüte, so sieht man bei langgriffligen Pflanzen direkt auf die punktförmige Narbe des länglichen Griffels, so, wie auf dem folgenden Bild. Die Staubgefäße sitzen hier tiefer und sind von oben nicht zu erkennen. 

Dagegen kann man auf dem zweiten Foto der Primel Blüte direkt auf die kranzförmigen Staubgefäße blicken, welche den kürzeren Griffel verdecken.

Eine Kreuzbestäubung beider Typen wird so gefördert um einen optimalen Fruchtansatz zu erhalten, die Selbstbestäubung einer Blüte bzw. der Pflanze soll so naturgemäß erschwert oder verhindert werden.

Viele andere Pflanzen werden aber auch im Handel in kleineren Töpfen angeboten, so dass man sie bereits auf der Terrasse, dem Balkon oder in Blumenkästen dekorieren kann. Bei frostfreien Temperaturen kann man sie auch auspflanzen um kleine Lücken im Vorgarten zu schließen und sich als Blickfang  jeden Tag, wenn man aus dem Haus geht, auf den nahenden Frühling zu freuen.  

Hier gibt es neben den herrlichsten verschieden farbigen Primeln auch vorgetriebene

Blumenzwiebeln wie Hyazinthen, Traubenhyazinthen (Muscari), frühe botanische Tulpen, sowie

Narzissen, insbesondere die früh blühende und niedrige Sorte `Tete a Tete`, welche sich idealfür Pflanzgefäße eignet.

Sowohl im Topf als auch draußen im Beet kann man je nach Sorte von Januar bis Mai die pflegeleichten Lenzrosen (Helleborus orientalis) finden. Sie sind botanisch eng verwandt mit den – vorwiegend weißblütigen – Christrosen und zeichnen sich durch eine spätere Blütezeit und größere Blüten aus und sind in vielen Farben erhältlich.  

Die winterharten Lenzrosen können am richtigen Standort bis zu 30 Jahre alt werden, sie vertragen allerdings keine Staunässe und wachsen am besten im Halbschatten.

Aber auch draußen in der Natur, in Parks oder großen Gärten kann man im Februar schon

einiges entdecken. Die Kornelkirsche, ein Hartriegelgewächs ist ein Strauch mit zartgelben kleinen Blüten, die eng am Zweig sitzen und in milden Wintern bereits Ende Februar blüht.

Sie ist eine der ersten Frühlingsgrüße aus dem Reich der Bäume und Sträucher und gehört als Nektar- und Pollenspender im zeitigen Frühjahr zu den wichtigsten Nährgehölzen für Honig- und Wildbienen. Sie eignet sich sowohl als Wind- und Sichtschutz, sowie als blühende Hecke. Man kann sie auch gut zurückschneiden.

Zusammen mit dem gelb-grünen Austrieb der Trauerweide bietet sie hier einen malerischen Anblick.

Bereits im Herbst öffnet der Duft – Schneeball (Viburnum) seine ersten Blüten und hält seine Knospen ungewöhnlich lange über den Winter. Bei entsprechender Witterung steht er dann im Januar und Februar in vollster Blüte, und strömt einen süß-nußigen Duft aus.

Er bevorzugt einen warmen, geschützten Standort, sonnig bis halbschattig auf mäßig trockenen bis frischen Böden. Zwischen kahlen Zweigen zeigt er seine pastellrosa Blüten.

Zu den früh blühenden Gehölzen gehören weiterhin – wie schon im Januar beschrieben, der Winterjasmin und die Zaubernuss, sowie die Haselnuss und die Schmuck- Mahonie. Sie sind mit ihrer frühen Blüte zusammen mit den Zwiebelblumen wichtige Nahrungsquellen für Bienen, Hummeln, Schmetterlinge und Schwebfliegen.

Zaubernuss mit Unterpflanzung der wintergrünen, im April blühenden Elfenblume (Epimedium pinnatum) .

Der frühblühende Haselstrauch (hier die männlichen, pollentragende Blütenstände) gilt als sichtbares Zeichen für den Beginn des Vorfrühlings. Die kaum auffallenden weiblichen Blüten sitzen separat am selben Zweig, die Pflanze ist also zwittrig. Die Bestäubung erfolgt durch den Wind – zum Leid aller Pollenallergiker.

Im Zier- und Obstgarten ist Zeit für den Gehölzschnitt. Bäume, Hecken und Sträucher dürfen zum Schutz von Vögeln nur bis Ende Februar stark beschnitten werden, auch das „Auf-den-Stock setzen“ ist dann nicht mehr erlaubt.

Ziersträucher wie der Sommerflieder oder auch Schmetterlingsstrauch genannt, Hartriegel, Liguster und Holunder sind schnittverträglich und schlagen rasch wieder aus. Man sollte die letzten 20 bis 30 cm stehen lassen und immer oberhalb einer Knospe bzw. einer Blattachsel schneiden. Je nach Witterung sollte der Rückschnitt ab Mitte Februar erfolgen. Ist die Pflanze des Sommerflieders am unteren Stamm verkahlt, kann man sie sogar auch auf den Stock setzen. So wächst die Pflanze wieder buschig nach.

Auch der winterharte Gartenhibiskus sollte Mitte bis Ende Februar – wenn die stärksten Fröste vorbei sind – zurückgeschnitten werden. Lange Triebe kürzt man durch den Schnitt um ca. ein Drittel ein, bei älteren Pflanzen auch mehr. Um eine natürliche Kronenform zu erhalten, kürzt man die äußeren Triebe etwas stärker als die inneren. Auch Totholz sollte man dabei entfernen.  

Bei Forsythien muss man sich nach einem Radikalschnitt auf ein blütenloses Jahr  einstellen. Hier sollte im Zeitraum von Frühling bis Frühsommer – nach der Blüte – zurückgeschnitten werden.

In letzter Zeit sieht man auch öfter den blauen Eukalyptus Strauch. Auch diesen hält man mit einem regelmäßigen Schnitt in Form und kappt im Januar/ Februar störende Triebe. Man kann auch das Gehölz bodennah herunterschneiden, dann treibt es umso fülliger wieder aus und zeigt das silbrige Jugendlaub.

Sommergrüne Gräser wie Pampasgras, Lampenputzergras und Chinaschilf sollte man Ende Februar auf etwa fünf bis zehn Zentimeter über den Boden zurückschneiden. Wintergrüne Gräser, z. B. Carex –Arten brauchen keinen Rückschnitt, man sollte lediglich abgestorbene Pflanzenteile ausputzen.

Formhecken von Eiben und Hainbuchen kann man jetzt noch beschneiden. Um ein Verkahlen zu vermeiden immer unten etwas breiter als oben schneiden.

Anders als die meisten Hortensien – Arten blüht die Rispenhortensie (Hydrangea paniculata) am einjährigen Holz. Wer die Rispen als Winterdekoration stehen gelassen hat, kann sie nun ab Ende Februar zurückschneiden. Da die Pflanzen relativ frostunempfindlich sind, drohen hier keine schlimmen Frostschäden. Ein kräftiger Rückschnitt fördert den Austrieb und den Blütenreichtum, allerdings besteht die Gefahr, dass die neuen Triebe sehr weich sind und auseinander fallen. Bei einem gemäßigten Rückschnitt auf ein bis zwei Knospenpaare wird die Pflanze um ein Drittel gekürzt.

Die bekannte Bauern Hortensie (Hydrangea macrophylla) legt ihre Blüten bereits im Vorjahr an. Hier sollten nur erfrorene, abgestorbene Triebe samt alter Blütenstände entfernt werden. Der Schnitt erfolgt auch hier – je nach Witterung – Ende Februar/Anfang März und zwar  direkt über dem frischen Knospenpaar. Die Anlagen dieser späteren Austriebe sind im Winter schon gut zu erkennen. Diese Regel gilt auch für Kletterhortensien und Tellerhortensien.

Soll eine ältere Pflanze verjüngt werden, dann lohnt sich ein bodennaher radikaler Rückschnitt bis zu einer Handbreit über dem Boden. Wie anfangs schon erwähnt, ist eine solche Maßnahme nur bis Ende Februar erlaubt. Die Pflanze blüht dann allerdings nicht im folgenden Sommer.

Wie auch schon im letzten Monat, so sind milde Tage im Februar Pflanztage, wie z. B. für Hainbuchen, Zierahorn und Holunder. Insbesondere wurzelnackte Gehölze sollten jetzt in die Erde gesetzt werden. Sie benötigen danach noch einmal die Woche ausreichend Wasser.

       Gemüse- und Kräutergarten:

Mit der Aussaat im Februar läutet man das neue Gartenjahr ein.

Einige Gemüsearten kann man geschützt unter Folie, Vlies, in Hochbeeten oder im Gewächshaus aussäen, wie z.B. je nach Sorten Möhren, Frühlingszwiebeln, Radieschen, Asiasalate, Spinat, Rucola, Stielmus und verschiedene Salate.

Im Freiland sollte man warten, bis die Witterung entsprechend ist, dies ist in der Regel erst im März der Fall. Erfahrene Gärtner sagen: „wer zu früh sät, sät zweimal“.

Die in Westfalen beliebte Dicke Bohne (Puffbohne) ist eine der ganz wenigen Arten, welche direkt draußen in die Erde gesät werden kann.

Wer möchte, kann auf der hellen Fensterbank oder an einem kühlen Platz im Haus  einige Gemüse aussäen, die eine gewisse Zeit bis zur Ernte benötigen und die man spätestens im Februar säen sollte. Dies sind in erster Linie Auberginen, Paprika und Chili, sowie Tomaten.

      Obstgarten:

Februar ist ebenfalls die beste Zeit, um Obstbäume (Kernobst wie Apfel, Birne, Quitte) zu schneiden. In das Innere der Krone sollte genug Sonne reinkommen, so dass man nach innen wachsende Triebe und steil nach oben wachsende Äste entfernt. Flach wachsende Äste bilden Fruchtholz aus. Jetzt ist auch die beste Zeit zu düngen. 

Abgesehen von beschriebenen Pflegearbeiten, kann man – vorausgesetzt die Witterung erlaubt es – mit der Gartenarbeit beginnen und die Beete für die kommende Aussaat bzw. Pflanzung vorbereiten.  Evtl. noch vorhandene Gründüngung kann jetzt eingearbeitet werden, anschließend den Boden auflockern und Kompost oder einen anderen organischen Dünger einarbeiten.

Sonstiges:

Bestimmte Blumen kann man ebenfalls auch schon auf der Fensterbank vorziehen. Normalerweise werden die einjährigen Sommerblumen erst bei wärmeren Temperaturen ins Freiland gesät – oder ausgepflanzt. Einen gewissen Vorsprung im Wachstum kann man durch das Vorziehen im Haus bekommen – das kann Spaß machen, ist einerseits preiswerter, viele dieser Pflanzen blühen dann bereits auch früher und zeigen eine längere Blühdauer.

Geeignet sind zur Aussaat ab Ende Februar Sommerblumen wie Nelken, Cosmeen, Begonien, Lobelien, Löwenmäulchen, Petunien, einjähriger Rittersporn,  Zinnien und Astern, sowie Strohblumen und Stauden.

Man darf aber nicht vergessen, dass hierfür – ebenso wie bei der Aussaat von Kräutern und Gemüse – entsprechende Voraussetzungen – wie richtige Aussaaterde, Aussaatbedingungen (Licht- oder Dunkelkeimer), Gefäße, Aussaat- und Pikierutensilien, sowie der entsprechende Standort mit Licht und Temperatur, gegeben sein sollten.

Wertvolle Tipps befinden sich auch auf den Rückseiten der Samentütchen. Man sollte sich also vorher ein gewisses Maß an Kenntnissen aneignen.

I.W.