Schloss und Botanischer Garten Münster
Das Fürstbischöfliche Schloss im westfälischen Münster ist in den Jahren 1767 bis 1787 im Baustil des Barocks erbaut worden.
Das Residenzschloss Münster wurde vom vorletzten Fürstbischof, Maximilian Friedrich von Königsegg – Rothenfels und seinem Architekten Johann Conrad Schlaun errichtet. Das Schloss ist aus dem für Münster typischen Baumberger Sandstein gebaut.
Auf der Rückseite des Schlosses plante Schlaun einen großen Garten nach französischen Idealvorstellungen. Nach dem Tod von Schlaun 1773, übernahm sein Nachfolger Wilhelm Ferdinand Lipper. Der Schlossgarten hinter dem Schloss, wurde von Lipper durch das englische Gestaltungsideal ersetzt.
Bereits 1803 wurde der Botanische Garten Münster per Dekret von Heinrich Friedrich Karl von und zu Stein an der Medizinischen Fakultät der Westfälischen Wilhelms-Universität mit einem Lehrstuhl für Naturgeschichte (Botanik) gegründet.
Der Botanische Garten Münster ist der Hortus botanicus der Universität Münster. Erste Gewächshäuser wurden bereits 1804 errichtet. Die Orangerie wurde im Jahr 1840 gebaut. Unter der Leitung von Wilhelm Beneke (1915-1935) entstand erstmal ein Tropenhaus. Bei einem Luftangriff auf Münster, im Rahmen des zweiten Weltkrieges, wurde der Garten schwer beschädigt. Sämtliche Gewächshäuser wurden zerstört, die meisten Pflanzen gingen daraufhin ein. Fünf der Gewächshäuser waren 1949 wieder aufgebaut. Im Jahr 1952 war der Bot. Garten in seinem ursprünglichen Zustand zurückgekehrt und um eine Heide- und Moorlandschaft erweitert. Ab 1960 wurden Sukkulenten im Garten gezogen. In den 1990er Jahren kam ein künstlicher Bachlauf, eine Wildwiese und ein Kalk Moor hinzu. Im Jahr 1998 fand eine Umwandlung in eine mediterrane Landschaft statt. 2005 wurde ein Arzneipflanzengarten angelegt. Die neue Pflanzensystematik kam 2002 hinzu. Das Farn Tal führt die Besucher in die Vielfalt der Farne ein und wird laufend ergänzt. In den Sommermonaten wird dieses Gebiet bereichert durch die Zustellung eines Baumfarns.
Der Botanische Garten ist als wissenschaftliche Einrichtung eine wichtige Nahtstelle zwischen einer breiten Bevölkerungsschicht und der Institution Universität. Kostenfrei steht er der Bevölkerung zur persönlichen Information aber auch zur Erholung das Jahr über zur Verfügung. Der Botanische Garten ist ca. fünf Hektar groß. Zehn Gewächshäuser mit ca. 8. 000 Pflanzenarten werden jährlich den 200 000 Besuchern geboten.
Der Förderkreis Botanischer Garten der Universität Münster e.V. hat es sich zur Aufgabe gemacht aktiv im Gartenbereich mitzuhelfen und vor allem durch Sponsoren den bescheidenen finanziellen Spielraum zu erweitern.
Quellen:
Botanischer Garten der Westfälischen Wilhelms-Universität. Ein illustrierter Gartenführer: Die Geschichte des Botanischen Gartens.