Ein Komposter im Garten hat viele Vorteile!
Küchen- und Gartenabfälle können entsorgt werden. Der reife Kompost ist dann Dünger und Boden-Verbesserer. Die Mischung im Komposter machts. Fast alle Gartenabfälle dürfen dafür gesammelt werden. Am besten verläuft die Umwandlung in humusreiche Erde, wenn grobe und feine, trockene und feuchte, nährstoffarme und nährstoffreiche Reste gemischt werden.
Mit Hilfe von Kompost werden schwere Böden lockerer. Er enthält Nährstoffe, sodass man sich den Kauf von Dünger sparen kann.
Das zeitige Frühjahr ist die beste Zeit, um Kompost auszubringen. Er wird oberflächlich in die Böden eingearbeitet. Man rechnet mit 3 l pro Quadratmeter. Bei Starkzehrer darf es auch mehr sein.
Ein so aufgewerteter Boden speichert mehr Nährstoffe, speichert dann auch besser Wasser. Das kann er dann den Pflanzen zur Verfügung stellen. Nicht zuletzt schont das den Geldbeutel, die Umwelt und das Klima.
Sie können einen Komposter selber bauen, z. B. aus unbehandeltem Paletten-Holz. Der Handel bietet da die unterschiedlichsten Modelle. So kann er aus Holz, verrottungsfest aus Metall oder Plastik bestehen. Thermokomposter haben Kunststoffwände mit dämmender Wirkung. Die Temperatur im Inneren sind hoch, wodurch die Gartenabfälle schneller verrotten.
Wichtig ist, er brauch Kontakt mit dem „nackten“ Boden und es muss Luft hineinkommen. Der Bodenkontakt ist wichtig, damit Bodenlebewesen in den Komposter einwandern können. Ihre Mitwirkung ist dringend notwendig, um Pflanzenbestandteile in Humus zu verwandeln. Um den Kompost besser umsetzen zu können, ist es sinnvoll, wenn eine Seitenwand komplett abzunehmen ist.
Der Standort sollte möglichst nicht vollsonnig sein, am besten wäre Halbschatten. Der Kompost darf nicht austrocknen und brauch bei der Umsetzung auch etwas Feuchtigkeit.
Je nach Behältertyp ist der Kompost nach 6-12 Monaten fertig. Man unterscheidet drei verschiedene Reifestadien. Bei Rohkompost (nach ca. 3-4 Monaten), steht die Düngewirkung im Vordergrund. Dieser Kompost zersetzt sich schnell. Reifekompost enthält viele langlebige Humuskomplexe, die den Boden nachhaltig verbessern.
Die Kompost-Reifestadien
Frischekompost nennt man die gut gemischten Grundzutaten. Bei ausgewogener Zusammensetzung kann man den Umweg über den Komposter sparen und das Material als Mulch-Schicht ausbreiten.
Rohkompost enthält noch erkennbare, unvollständig verrottete Pflanzenbestandteile. Nach dem Aussieben grober Bestandteile wird Rohkompost zwischen nährstoffhungrigen Gemüsearten, unter Obstgehölzen verteilt.
Reifekompost ist dunkel, duftet nach Waldboden und ist vielseitig verwendbar. Je nach Nährstoffbedarf der einzelnen Obst- und Gemüsearten.
Für jeden Kompost gilt, nach dem Auf- Umsetzen erhitzt sich das Material auf 50-60° C . Unkrautsamen zuvor angetrocknete Wurzelunkräuter, Pilze, Krankheitserreger werden erst unschädlich, wenn 65-70° C erreicht und für mehrere Tage gehalten werden. Wer von Anfang an auf richtige Zusammensetzung achtet, kann den Kompost weitgehend sich selbst überlassen. Ist genügend feuchtes und trockenes Material zusammengekommen, setzt man das Material in 20-30 cm dicken Schichten auf. Schon bald nach dem Aufsetzen sackt das Material zusammen und wird dabei mehr oder weniger verdichtet. Kommt zu wenig Luft ins Innere, dann stoppt der Rotte-Prozess. Sollte der Prozess in Fäulnis übergehen, dann muss der Haufen aufgelockert werden. Der Rotte-Prozess sollte dann wieder in Schwung kommen.
Was darf auf den Kompost und was nicht
Grundsätzlich sind alle pflanzlichen und tierischen Rohstoffe kompostierbar. Doch es gibt Abfälle, die aufgrund unerwünschter Rückstände, beispielsweise Schwermetalle in Holzasche, besser nicht kompostiert werden. Ebenfalls sollte Kot von Katzen und anderen Fleischfressern nicht kompostiert werden.
Gute Kompostzutaten
Baum- und Strauchschnitt (gehäckselt und gut zerhackt), Gras, Rasenschnitt (vorher gut antrocknen lassen), gehäckseltes Stroh, Gründüngung (Pflanzenreste), Gartenabfälle, Erntereste, Putzabfälle von Obst und Gemüse, Kaffeesatz, Teebeutel (Papierbeutel), Wildkräuter vor der Samenbildung, vertrocknete Wurzelunkräuter, Tierstreu / Einstreu von Pflanzenfressern, Fallobst, zerdrückte Eierschalen, Moos, Sägemehl, Schnittblumen und Topfpflanzen
Nicht kompostieren
Gekochte Speisereste, Fleisch, Fisch, Schalen behandelter Südfrüchte, Holzasche, Grillkohle, Mist aus intensiver Tierhaltung, Kot von Fleischfressern, Staubsaugerbeutel, Papiertaschentücher, Öle und Fette, Kunststoffe (auch angeblich verrottbarer Materialien), z. B. melanienhaltiges Material, Einmalgeschirr aus Bambus, Zigarettenstummel, natürliche oder synthetische Spritzmittelreste
Reiner Laubkompost ergibt eine luftige Moor-Beet-Erde, z. B. für Blaubeeren oder Hortensien. Vorsicht beim Kompostieren von gerbsäurehaltigen Eichen- Kastanien- und Walnusslaub. Die Blätter verrotten extrem langsam und stören die Abbauprozesse.
Was bringen Zuschlagstoffe?
Je nach Jahreszeit dauert es 6-12 Monate bis sich die Pflanzenreste in nährstoffreichen Humus verwandelt haben. Der Prozess lässt sich durch käuflich erworbene Kompostbeschleuniger nicht wesentlich verkürzen. Ebenso effektiv ist es, wenn Sie beim Aufsetzen jeder Schicht, mit einer Schaufel aus eigenem Rohkompost „impfen“. Zuschläge wie Algenkalk und Gesteinsmehl werden vor dem Ausbringen mit dem feinkrümeligen Material vermischt und reichern den Boden mit wichtigen Mineralstoffen und Spurenelementen an.
Was tun mit kranken Pflanzen?
Faules Frucht- und Lagerobst kann meist unbedenklich kompostiert werden. Das gilt auch für mehltaubefallene Kürbisse und Zucchini oder Blattpilzen wie Rost und Schorf auf infizierten Obst-Laub. Die Erreger vermehren sich nur auf lebenden Pflanzengewebe oder werden im Verlauf der Rotte abgebaut. Im Boden überdauernde Pilze, Bakterien und Viren können auch im Kompost überleben. Wurzelgemüse mit Möhren- Rettich Schwärze, Kohlstrünke mit Anzeichen von Kohlhernie, Kartoffeln und Andere von Wurzelälchen (Nematoden) befallene Pflanzenteile nicht selbst kompostieren, sondern in die Mülltonne entsorgen.
Die kleinen Helfer brauchen feuchtes Klima
Alle am Verrotte-Verlauf beteiligte Kompost-Lebewesen und Mikroorganismen gedeihen nur in einer dunklen, gleichmäßig feuchten Umgebung. Der Kompost darf weder austrocknen noch völlig durchnässt sein. Bei zu großer Trockenheit kann der Kompost gegossen werden. Das Wasser muss dabei immer wieder einsickern.
Lebewesen der Kompostrotte
Verrotte (bei 40 – 70° C)
Spirillen (wendelförmige Bakterien), kleine Hefepilze, runde Eubakterien, verschiedene Schimmelpilze
Umbauphase (ca. 35° C)
Springschwanz, Pinselpilze, Stäbchenbakterien, Made
Aufbauphase (um 20° C)
Hefepilze, Roter Kompostwurm, Hornmilben, Laufkäfer, Tausendfüßler, Fliegenlarven, Pinselschimmel
Reifung (Bodentemperatur)
Weberknecht, Ameise, Schnecke, keimende Unkräuter wie Vogelmiere, Rosenkäfer, Engerlinge Maikäfer, Assel
Vererdung (Lufttemperatur)
Schnurfüssler, Springspinne, Algen, Regenwurm, Fadenwürmer (auf Blattresten),
Kompost: Zufluchtsort und Lebensraum
Auch in der kalten Jahreszeit gehen die Zersetzungsprozesse vermindert weiter, weshalb die Temperaturen im Innern nach wie vor etwas höher sind. Das zieht nicht nur die Hummelkönigin, Kröten und Blindschleichen bei der Suche nach einem Winterquartier an. Sie wissen die Wärme zu schätzen. Komposthaufen können zudem auch als Speisekammer für Vögel dienen. Sie leben von den hier lebenden und überwinternden Spinnen, Würmern, Raupen sowie Larven und Käfern.
A.MO
Quelle: mein schöner Garten, 10/2019