Bauernregel: Dezember mild mit viel Regen, ist für die Saat kein großer Segen.
Ziergarten:
Im Dezember sind alle Pflanzen in der Ruhephase.
Falls es nicht zu dauerhaft friert, können robuste heimische Gehölze, immergrüne Nadelhölzer und auch wurzelnackte Rosen noch gepflanzt werden.
Auch viele Stauden können noch problemlos bis Anfang Dezember gepflanzt werden – solange der Boden frostfrei ist.
Stauden wie die Christrose (Helleborus niger) und die Winterheide (Erica carnea) bereichern jeden winterlichen Garten und sind auch als frühblühender Pollenspender bei Bienen äußerst beliebt. Wer keinen Garten hat, kann Christrosen auch in ein Gefäß pflanzen und auf den Balkon oder die Terrasse pflanzen. Bei strengem Frost kann ein Vlies vor dem Durchfrieren des Topfes schützen. Im Beet mögen Christrosen einen kalkhaltigen, etwas lehmigen Boden. Sie stehen gerne halbschattig und windgeschützt unter Büschen und Bäumen.
Im Haus sind Christrosen nur begrenzt haltbar.
Große Ziergräser sollten spätestens jetzt als Schutz vor Frost und Schnee zusammen gebunden werden
und werden so zu markanten Blickfängern.
An milden, trockenen Tagen sollten immergrüne Pflanzen wie z.B. Rhododendron, Buchsbaum, Kirschlorbeer, Glanzmispeln und Nadelgehölze großzügig gegossen werden, denn sie geben über ihre Blätter auch in der kalten Jahreszeit Feuchtigkeit ab und bei gefrorenem Boden steigt kein Wasser mehr in die Pflanze auf.
An sonnigen Tagen kann man empfindliche Immergrüne auch mit einem Vlies vor Verdunstung schützen.
Winterblühende Pflanzen – Stauden, Sträucher und Bäume – haben ihre Blütezeit ab Ende November bis Anfang Februar. Sie sind in der Regel robust und kältetolerant, trotzdem sollte man einen witterungsgeschützten Standort bevorzugen, da nicht alle Blüten auch so kältetolerant sind.
Mahonien, Winterkirschen, Schleimbeeren, die Winter- Heckenkirsche und die chinesische Winterblüte gehören zu den weniger bekannten Winterblühern und öffnen ihre Blüten bereits ab Januar, in milden Wintern aber auch schon früher.
Der Mittelmeerschneeball bzw. Winterschneeball (Viburnum) zählt zu den immergrünen Gewächsen, er gehört zu der großen – über 100 Arten zählenden – Gattung der Schneebälle. Er wächst entweder als Strauch oder als kleines Bäumchen und blüht oft schon ab November bis in den April. Er sorgt durch weiße und rosa Blüten für schöne Akzente im Garten und verbreitet einen herrlichen Duft.
Viele weitere immergrüne Schneebälle blühen im Frühling oder Sommer.
Verbreitet dagegen ist der Winterjasmin (Jasminum nudiflorum) mit leuchtend gelben, zahlreichen Blüten. Wegen seiner außergewöhnlich frühen Blüte, die fortlaufend von Dezember bis in den April dauern kann, sorgt er für farbige Akzente. Soll er nach oben wachsen, so benötigt er eine Kletterhilfe wie Spaliere, Zäune oder Mauern, denn die langen biegsamen Triebe bilden keine speziellen Kletterorgane. Man kann ihn aber auch in einen Kübel pflanzen und mit Vlies o.ä. vor Frost schützen.
An den Boden stellt er keine besonderen Ansprüche, liebt aber einen sonnigen bis leicht schattigen Platz.
Nach der Blüte ist ein regelmäßiger Rückschnitt um ca. ein Drittel zu empfehlen, da die Blüten nur an jungen Trieben gebildet werden.
Die Zaubernuss (Hamamelis) ist ein beliebter und attraktiver Winterblüher, viele Sorten duften zudem auch noch angenehm und verbreiten einen Hauch von Frühling. Je nach Witterung treiben Ende Dezember, im Januar oder spätestens Anfang Februar gelbe, orange oder rote fadenförmige Blüten.
Die unterschiedlichen Pflanzen der Gattung wachsen strauchförmig bis aufrecht, als Strauch oder als Baum.
Die durchschnittliche Wuchshöhe beträgt zwei bis drei Meter, die Wuchsbreite kann bis zu drei Meter betragen. Die Zaubernuss bevorzugt einen sonnigen bis halbschattigen Standort auf frischem, nährstoffhaltigen Boden.
Neben den sogenannten Winterblühern können auch die Blüten-, Samen- und Fruchtstände von herbstblühenden Stauden und Ziergräser den Garten zusätzlich bereichern und schmücken den winterlichen Garten mit vielfältigen Formen und Strukturen. Durch einen herbstlichen Rückschnitt vieler Stauden würde man sich nicht nur um die Schmuckwirkung bringen, sondern auch viele Nützlinge, die Unterschlupf in hohlen Staudenstängeln gefunden haben, mit aus dem Beet tragen.
Insbesondere wenn der erste Tau oder Raureif oder gar die ersten Schneeflocken die Pflanzen „verzuckert“, bieten sich im Garten einzigartige Bilder.
Immergrün oder wintergrün ?
Zu den immergrünen Pflanzen zählen bekanntlich fast alle Koniferen – Arten, aber auch Buchsbaum, Efeu, Rhododendron, Kirschlorbeer, Schneeball, Berberitze und Feuerdorn, der uns zudem noch mit seinen leuchtenden gelben, roten oder orangen Beeren erfreut.
Wintergrüne Pflanzen werden oft mit Immergrünen verwechselt, sind aber nicht dasselbe.
Die Wintergrünen stoßen ihre Blätter jeweils im Frühjahr ab, kurz vor dem erneuten Blattaustrieb. Diese Sträucher und Stauden werden gerne im Herbst und Winter gepflanzt und schmücken die kalte Jahreszeit hindurch mit ihrem Blattwerk.
Hierzu gehören das Purpurglöckchen (Heuchera), Christrosen, Bergenien als auch die Golderdbeere ( (Waldsteinia ternata). Auch Elfenblumen (Epimedium) sind wintergrün und unter den Gräsern sind es vor allem verschiedene Carex – Arten.
Besonders fotogen sind auch wintergrüne bis immergrüne Farne, die mit breit ausladenden grünen Wedeln im winterlichen Garten aus der Erde treiben.
Für alle, die auch im Haus zwischen Tannengrün und kahlen Ästen blühende und duftende Zweige vermissen: am 4. Dezember ist Namenstag der Heiligen Barbara. Wer nach alter Tradition rund um diesen Tag Zweige mit rundlich geformten Blütenknospen von Obstbäumen oder von Ziergehölzen abschneidet und in der Wohnung in einer Vase aufstellt, kann an den Feiertagen mit blühenden Zweigen rechnen. Es eignet sich u.a. Zweige von Apfel, – Mandel – und Kirschbäumen, sowie von Forsythien, Zierjohannisbeeren, Zierkirschen, Zaubernuss und Holunder.
Damit die Barbarazweige auch wirklich blühen, ist vorher ein Kälteschock erforderlich – entweder durch Frost oder durch eine Nacht in der Tiefkühltruhe.
Rasen:
Auf der Rasenfläche muss das letzte Laub abgeharkt werden. Es kann die Entstehung von Pilzkrankheiten fördern und nimmt den Gräsern das – im Winter ohnehin spärliche – Licht.
Insbesondere bei Frost sollte man die Rasenfläche möglichst nicht betreten, sonst brechen die zarten Halme ab.
Bis zum März befindet er sich quasi im Winterschlaf.
Gemüse- Kräutergarten:
Das Gemüsebeet ist größtenteils abgeerntet, aber durchaus noch nicht leer.
Auch im Winter können noch einige klassische Gemüse geerntet werden. Sie halten bis -10° problemlos aus: Rosenkohl und Grünkohl, Wirsing, Winterzwiebeln, Rote Beete und Winterporree, Spinat, Mangold, Feldsalat, Schwarzwurzel, Wurzelpetersilie, Steckrüben, Meerrettich und Pastinaken. Bei noch tieferen Temperaturen deckt man sie mit Vlies ab.
Spätestens im Dezember ist auch bei robusten Sorten des Mangolds Ernteschluss.
Wo kein mehr Wintergemüse steht, wird der Boden gelockert und mit Laub oder Schreddergut bedeckt. Freie Flächen wurden bereits im Herbst mit Gründüngungspflanzen eingesät.
Obstgarten:
Die Erntesaison ist praktisch vollständig abgeschlossen.
Hängen an den Bäumen noch eingetrocknete Früchte, dann sollten diese vollständig entfernt werden um Neuinfektionen mit der Monilia Fruchtfäule zu verhindern.
Frostige Temperaturen in Verbindung mit strahlender Wintersonne können zu Frostrissen an jüngeren Obstbäumen führen. Um zu verhindern, dass die Rinde aufplatzt, kann man sie mit lichtreflektierendem weißen Kalk-Anstrich versehen.
Bei mildem Wetter können immer noch neue Obstbäume in die Erde gepflanzt werden.
Himbeeren und Brombeeren können über Wurzelstecklinge vermehrt werden.
Sonstiges:
Spätestens jetzt sollte man ein Vogelfutterhäuschen aufstellen und mit dem Füttern beginnen.
Wer Vögel füttert, sollte das regelmäßig den ganzen Winter hindurch tun. Wichtig ist, dass das Futter im Vogelhäuschen trocken bleibt.
Eine frostfeste Vogeltränke dient sowohl als Trinkmöglichkeit als auch zur Reinigung des Gefieders und sollte im Winter nicht weggeräumt werden.
Kompost sollte jetzt nicht mehr umgesetzt werden, da in dem wärmenden Haufen Insekten Schlupf gefunden haben könnten. Auch Winterschläfer wie der Igel benötigen nun Ruhe und sollten nicht durch Aufräumarbeiten gestört werden.
Wer ein Gewächshaus besitzt, kann dies auch als Kalthaus vielfältig nutzen. In einem unbeheizten Kalthaus oder auch Wintergarten liegen die Temperaturen nachts um ca. 5 Grad höher als draußen. Die Räume dienen u.a. als Überwinterungsort für Kübelpflanzen wie Feigen, Oleander, Oliven und Zitrusfrüchte.
Drinnen wie auch draußen ist ein komplettes Durchfrieren der Wurzelballen zu verhindern und von Paketfolie bis Vlies und Sackleinen ist alles möglich.
Bei längeren Dauerfrostperioden sollte man auch die Pflanzen selbst mit einem Vlies schützen.
I.W.