Was ist ein Sandarium?
Ein künstlich angelegter Nistbereich für erdbewohnende Insekten, insbesondere Wildbienen.
Nur ein Viertel der Wildbienen würden Wildbienenhotels benutzen, die man auch gut selber bauen kann. Sie sind eine gute Ergänzung, um allen Bienen ein Zuhause anzubieten. Dreiviertel der Wildbienen sind Erdnister, von den ca. 460 Wildbienenarten nisten also 340 im Boden.
Der Standort eines Sandariums sollte möglichst vollsonnig sein. Der Platz muss mindestens 40 x 40 cm groß sein, besser ist jedoch größer. Eine entscheidende Rolle spielt der verwendete Sand. Es sollte grober Bausand sein, mit unterschiedlicher Körnung. Sand der Körnung 0 – 8 mm bekommt man auf Bauhöfen. Feiner Sand, den man für Kinderspielplätze benutzt, ist zu feinkörnig, er würde die gegrabenen Gänge wieder einbrechen lassen.
Förmchen Probe: Nehmen sie einen Becher, den sie mit dem feuchten Sand füllen. Verdichten sie ihn und stellen sie ihn auf den Kopf und dann entfernen sie den Becher. Wenn der Sand getrocknet ist, dann sollte er noch seine Form beibehalten haben.
Heben sie jetzt eine Mulde von ca. 50 cm Tiefe aus und füllen sie dann die Mulde mit dem Sand auf. Die Nistgänge der Wildbienen-Weibchen sind ca. 20 cm tief und haben zwei bis drei Brutzellen.
Der Sand muss verdichtet werden!
Legen sie am besten Sandhügel an, dann kann Regenwasser leichter abfließen und der Sand trocknet schneller ab. Wenn der Boden im Randbereich des abfließenden Wassers verdichtet ist (Lehmboden), dann können sie eine Drainage bauen um den Abfluss zu verbessern. Zum Beispiel könnte grober Kies oder Ziegelbruch beim Versickern des abfließenden Wassers helfen.
Die Bienen brauchen zum Verschließen der Brutgänge Totholz. Das können sie auf oder unter dem Sand einbauen. Alte Wurzeln lassen sich zudem auch noch sehr dekorativ, gestalterisch einsetzen.
Ein Sandarium darf nur spärlich bepflanzt werden.
Im nahen Umfeld wäre es daher schön, wenn dort Futterpflanzen als Nektar- und Pollenspender vorhanden wären.
Hier eine kleine Auswahl an Pflanzen:
z.B. mediterrane Kräuter wie Rosmarin, Zitronenthymian, Oregano, Salbei, Lavendel,
Glockenblumen, Feder- Pfingstnelken, Kartäusernelken, Johanniskraut, Moschusmalven
Hier einige Wildbienenarten:
- die Weiden-Sandbiene
- die zweifarbige Schneckenhaus-Mauerbiene
- die blauschwarze Holzbiene
- die gehörnte Mauerbiene
- die Frühlings-Seidenbiene
- die rotpelzige Sandbiene
A.MO