Bauernregel: Wenn im Jänner der Frost nicht kommen will, so kommt er im März und im April.
Ziergarten:
In der kalten und grauen Jahreszeit ist die Zaubernuss (Hamamelis x intermedia) mit ihren leuchtend gelben, orangen oder auch roten Blüten ein wahrer Blickfang.
Es gibt sie in verschiedenen Sorten, sowie in vier Wildarten. H. x intermedia blüht hauptsächlich im Januar und Februar, wird 1 bis 2,50 m hoch, wächst sehr langsam, meist breiter als hoch und bevorzugt eine Einzelstellung an einem sonnigen Standort. Viele Sorten verströmen einen zarten, herrlichen Duft, so dass man gar nicht an ihnen vorbei gehen mag, ohne daran zu riechen.
Eine andere zartgelb blühende Pflanze ist der Winterjasmin (Jasminum nudiflorum), ein kletternder Kleinstrauch, der von Dezember/Januar bis in den März blüht. Die Blüte erinnert an eine Forsythie. Er wird 2 bis 3 m hoch und eignet sich besonders als Wandbegrünung in sonniger bis halbschattiger Lage. Er ist ebenso wie die Zaubernuss bienenfreundlich und eine der ersten Trachtpflanzen.
Ein weiterer bekannter winterblühender Strauch ist der Winter- Schneeball, der mit weiß-rosa duftenden Blüten ab dem Herbst bis in den April mit duftenden Blüten den Insekten erste Nahrung bietet.
An kalten Wintertagen kann man nun die Natur draußen wunderbar erleben, besonders wenn Frost oder Raureif einzigartige Motive mit Eiskristallen überzieht – egal ob im Garten, auf der Terrasse oder draußen in der Landschaft.
Auch wenn sich die Natur noch überwiegend in einer Ruhephase befindet, so kann man sich auch schon über die ersten Frühjahrsblüher freuen, welche einen geschützten Platz nahe an der Hauswand, auf dem Balkon oder der Terrasse bevorzugen.
Hier ist in den letzten Jahren das Angebot im Handel von der Christrose (Helleborus niger)
besonders ausgeweitet worden. Man bekommt sie bereits ab November/Dezember blühend im Handel angeboten und sie werden gerne zur Adventszeit verschenkt. Im Haus aber sollte man sie nur über einen begrenzten Zeitraum kultivieren, möglichst kühl. Später, ab März, kann man sie ins Beet auspflanzen und im ersten Jahr danach noch mit Vlies oder Laub vor starkem Frost schützen. Über die Jahre werden die Pflanzen immer üppiger und können dort noch 20 bis 30 Jahre alt werden. Es gibt inzwischen die verschiedensten Sorten, welche im Freien von November bis März/April blühen können.
Die Christrose – oder auch Schneerose – wird später im Jahr in der Blütezeit von der Lenzrose abgelöst, beide sind wertvolle Insektenpflanzen.
Die Christrosen bevorzugen einen Standort im Halbschatten unter Büschen und Bäumen in durchlässiger, kalkreicher Gartenerde.
Ende des Monats kommen im Unterwuchs von Gehölzen und Hecken, sowie an Wegesrändern die ersten weißen Schneeglöckchen (Galanthus) hervor.
Im Münsterland findet man viele verwilderte Bestände an den verschiedensten Standorten – nur nicht auf dauernassen und bodenheißen Plätzen.
In den Garten kann man die Zwiebeln im Herbst setzen, sie sind aber recht teuer. Die beste Methode sie im eigenen Garten zu etablieren ist, ein paar ausgegrabene Exemplare von Freunden oder Nachbarn zu bekommen. Wenn die Pflanzen direkt nach der Blüte geteilt werden und die Blätter noch grün sind, kann man sie direkt wieder an den gewünschten Standort setzen. Dort wachsen sie dann am besten ungestört und können mit der Zeit üppige Horste bilden.
Manch harte Bäume und Sträucher können an frostfreien Tagen beschnitten werden, wie z. B. Forsythien, Falscher Jasmin, Weigelie und Zierjohannisbeeren.
Bei einem trockenen Winter sollten immergrüne Pflanzen, wie z. B. Rhododendren gegossen werden, da sie auch bei frostigen Temperaturen Wasser verdunsten.
Sie schützen sich dagegen – wie manch andere immergrüne Pflanzen – durch Einrollen der Blätter gegen zu hohe Wasserverluste. Die Blattoberfläche wird verringert und die Spaltöffnungen auf der Blattunterseite sind so besser gegen Austrocknen geschützt.
Ebenso Kübelpflanzen im Winterquartier – sie müssen hin und wieder auf Schädlinge kontrolliert werden und bei trockener Erde gegossen werden.
Bei Schneefall sollten Bäume und Sträucher von einer mehr als 10 cm dicken Schneelast befreit werden, da sonst Äste abrechen könnten.
Gemüse- und Kräutergarten:
Einige Gemüsesorten wie Porree, Rosenkohl und Grünkohl können noch geerntet werden. Besonders der letztere entwickelt nach Frost einen besonders feinen Geschmack.
Auch Blattgemüse wie Sorten von Mangold überdauert dank einer starken Wurzel die Wintermonate. Auch wenn die älteren Blätter dann absterben, treiben die Herzblätter später wieder neu aus.
Draußen sollte man im Herbst auf leeren Flächen verschiedene Gründünger säen, wie z. B. den Gelbsenf. Er speichert Nährstoffe im Boden und gibt sie an Folgekulturen weiter, seine weitverzweigten Wurzeln hinterlassen einen feinkrümeligen Boden. Er gehört er zu den Kreuzblütlern und ist nur nicht geeignet für den Folge – Anbau von Kohlgewächsen und Rettich, da er die Krankheit Kohlhernie übertragen kann. Gelbsenf ist einjährig und nicht winterhart, die Pflanzen frieren bei Frost ab und verbleiben zur Humusanreicherung im Boden.
Winterharte Kräuter wie robuste Sorten von Thymian, Salbei, Bergbohnenkraut und Origanum überstehen kalte Temperaturen unbeschadet, während jüngere Rosmarinpflanzen, Lavendel, Currykraut und Estragon eine Überwinterung an einem geschützten Standort und ggfs. zusätzliche Schutzmaßnahmen – z.B. mit Vlies – bei strengem Frost benötigen. Insbesondere Topfkräuter benötigen zusätzlichen Schutz.
Obstgarten :
Stachelbeeren, Brombeeren und Heidelbeeren können zurückgeschnitten werden, um sie vor Krankheiten zu schützen.
Obstbäume wie Apfel, Birne oder Quitte kann man ebenfalls beschneiden und auslichten, aber nicht bei Temperaturen unter minus 5 Grad.
Sie können bei starken Temperaturschwankungen Risse an der Rinde bekommen – mit einem Kalkanstrich kann dies verhindert werden. Die weiße Kalkschicht reflektiert das Sonnenlicht und damit auch die Wärme. Weiterhin schützt der Anstrich gegen Flechten, Moos, Schädlinge und Bakterien.
Sonstiges :
Heimische Vögel im Garten, auf der Terrasse oder auf dem Balkon zu beobachten ist sehr beliebt.
Man kann die Futterstellen in der Nähe des Hauses aufstellen – Mindestabstand aber 2 m von Glasflächen – so dass man das Treiben am besten beobachten kann.
Es gibt die verschiedensten Variationen des Futterangebotes für Weich,- Körner-, oder Allesfresser – von Vogelfutter aus dem Handel über die eigene Herstellung.
Futterplätze sollten konsequent über den Winter gefüllt werden, da sich die Tiere darauf verlassen.
Auch wenn im Januar die Gartenarbeit weitestgehend ruht, so kann man sich mit der neuen Saison bereits beschäftigen.
Sei es mit der Gestaltung eines neuen Staudenbeetes – klassische Rabatte, Reihenpflanzung oder Beete mit natürlichem Charakter oder mit der Anlage eines Gemüse– Kräuter- oder Hochbeetes.
I.W.